Seinem Rückblick auf die vergangenen sechs Jahre als Rathaus-Chef fügte 1. Bgm. Andreas Magg beim dritten Stadtteilgespräch der SPD in Esting konkrete Vorstellungen zur künftigen Entwicklung des Stadtteils an. Vor allem wolle er und die SPD Estings eigene Identität und Charakter stärken.
Bei der Alternative Gewerbegebiet oder Wohnungsentwicklung im Bereich der ehemaligen Fa. Hagn warb Magg für Gespräche mit den Grundeignern zur Umwidmung der dortigen Gewerbeflächen in teilweises Wohnbaurecht. Der Kern Alt-Estings könnte damit verkehrlich entlastet und deutlich aufgewertet werden.
Jenseits des großen Kreisels am Ortsausgang Esting könne er sich durchaus eine Gewerbeentwicklung vorstellen. Im Bereich des Hatzlhofes plädierte Magg für seine Idee ein Sondergebiet „Grüne Höfe Esting – Zentrum der Regionalvermarktung“ zu realisieren. Hier könnten verschiedene Betriebe entstehen, die sich dem regionalen Gedanken bei der Erzeugung und des Verkaufs ihrer Produkte verschrieben haben.
Zum Hochwasserschutz bedankte sich Magg bei den Initiatoren zur Vernässung am Amperoberlauf, die durch ihre Maßnahmen Olching besser vor Hochwasserfluten schützten, als es jede technische Möglichkeit in Olching selbst könne. Die Stadt sei in intensiven Gesprächen mit den Fachbehörden. Hohe Dämme quer durch die Stadt könnten er sich aber nur schwerlich vorstellen. Ein neues Konzept ist hier beim Wasserwirtschaftsamt in Arbeit.
Eine Erweiterung des ständig überfüllten Park & Ride-Platzes am Estinger Bahnhof müsse in absehbarer Zeit die ÖPNV-Verbeserungen abrunden, die z .B. beim Busbetrieb bereits erreicht wurden. Einen Radweg zwischen Esting und Emmering stehe zur Diskussion, scheiterte bisher aber an den benötigten Flächen entlang der alten Bundesstraße.
Drei berufstätige Mütter mit Kindergartenkindern wiesen auf die dringende Notwendigkeit von Hortplätzen hin, die daraus folge, dass sie in München arbeiteten und mit den schulpflichtig werdenden Kindern ohne diese ein Problem hätten, weiter ihrem Beruf nachzugehen.
Magg versprach, im Rahmen der anstehenden Bedarfsermittlung diesem Thema in Esting sein besonderes Augenmerk zu widmen. Er wies aber auch darauf hin, dass die Disposition von Hortplätzen in den Stadtteilen eine der schwierigsten Aufgaben der Stadtverwaltung sei. Anders als bei den Kindergartenplätzen wisse man erst sehr kurzfristig und oft auch wenig zuverlässig, wie viel nur Anfrage und was dann endgültiger Bedarf sei. Ganztagsschulen seien der bessere Weg, hier aber lasse der Freistaat die Kommunen weitgehend alleine im Regen stehen. Dennoch sind Pläne zur Einführung einer Ganztagsschule in Esting bereits in Arbeit.
„Was tun Sie für die älter werdenen Mitbürger?“ So stellte ein älterer Bürger seine Frage. Betreutes Wohnen sei realisiert, so Magg. Barrierefreiheit in allen öffentlichen Einrichtungen, Beratung privater Bauwerber zur Barrierefreiheit, Förderung des genossenschaftlichen Bauens, Wohnungsbau für junge Familien im heimischen Bereich, kommunaler Wohnungsbau im Rahmen der Möglichkeiten, das waren ergänzende Antworten des Bürgermeisters. All das wirke direkt und indirekt zugunsten der älter werdenden Gesellschaft. Zusätzliche Pflegeheimplätze könne er dagegen nicht versprechen, denn derzeit gäbe es im Landkreis partiell sogar Leerstand.
Zum guten Schluss konnte Magg auf Anfrage noch zusagen, dass binnen der nächsten Wochen die Einmündung zum Kapellenweg in Geiselbullach, bisher eine besondere Gefahrenstelle, nur noch für die direkten Anlieger und den Fahrradverkehr nutzbar seien.
Unter dem Beifall der Zuhörer bedankte sich der Bürgermeister nach eineinhalb Stunden für die intensive Debatte mit dem Wunsch um das Vertrauen für ihn und die SPD-Liste bei den anstehenden Kommunalwahlen im März.