Pressemitteilung zum Bürgergespräch in Graßlfing

23. Januar 2014

Zukunftsmodell für das Leben im Graßlfinger Moos findet großen Zuspruch

Im Rahmen des Stadtteil-Bürgergespräch der SPD Olching stellte der SPD-Spitzenkandidat und aktuelle Olchinger Bürgermeister Andreas Magg die Ziele insbesondere für Graßlfing für die kommenden sechs Jahre den zahlreich erschienen Bürgerinnen und Bürgern vor.

Ein wichtiges Thema für die Bürgerschaft im Graßlfinger Moos ist das Bauen im Außenbereich. Hier gibt es immer wieder die Forderung anderer politischer Mitbewerber, das Landschaftsschutzgebiet in Frage zu stellen, Bebauungspläne oder eine Außenbereichssatzung aufzustellen.

Die SPD favorisiert zusammen mit Andreas Magg das Modell des Zubauhauses. Dieses Modell sei die passgenaueste Lösung für die Wünsche der örtlichen Bevölkerung, so Magg

Die Frage sei nicht nämlich nicht, wie kann man mehr Bauland ausweisen, sondern wie kann einheimischen Familien ermöglicht werden, mehr Wohnraum für Ihre Familien zu schaffen. Wenn dies auch im Moos machbar wäre, hieße das, dass Söhne oder Töchter nicht wegziehen müssten, wenn sie erwachsen sind und eigene Familien gründen wollen. Wenn die Familien zusammenbleiben könnten, brächte dies nicht nur für die Familien erhebliche Vorteile, wie zum Beispiel Pflege im Alter durch Familienangehörige oder Kinderbetreuung durch die Großeltern sondern auch für örtliche Vereine, die immer wieder Mitglieder verlieren, weil Wohnraum fehlt.

Andreas Magg erteilte den Absichten großzügige Bebauungspläne ohne Beschränkungen für das Graßlfinger Moos aufzustellen eine klare Absage. Diese würden Spekulationen mit Baugrund Tür und Tor öffnen und hätte unkontrollierten Zuzug von Neubürgern zur Folge.

Das bevorzugte Konzept sei zu vergleichen mit den sogenannten „Austragshäusern“, die für landwirtschaftliche Anwesen im Baurecht verankert seien. Dazu seien einige Kriterien zu beachten: Ein Zubauhaus müsse kleiner sein, als ein vorhandenes „Mutterhaus“. Das Zubauhaus muss auf dem gleichen Grundstück (gleiche Flurnummer) errichtet werden. Es dürfen keine Hecken oder Mauern zwischen den Häusern errichtet werden und es müsse einen funktionalen Zusammenhang geben und möglichst wenig zusätzliches Land versiegeln.

Voraussetzung für die Umsetzung des Konzepts wäre, die Ausweisung im Flächennutzungsplan als Sondergebiet für diese Nutzung. Der entscheidende Vorteil sei, dass dieses Baurecht dann grundsätzlich für alle Bewohner des Mooses gelten könnte, soweit sie die entsprechenden Kriterien erfüllen. Natürlich seien hier noch weitere Überlegungen anzustrengen und ggf. Hindernisse zu überwinden.

Die Anwesenden zeigten sich jedoch von diesem Konzept äußerst angetan und forderten den Bürgermeister und die SPD auf, den Vorschlag intensiv weiterzuverfolgen.

Davor hatte der SPD-Spitzenkandidat Andreas Magg ein Resümee der bisherigen Amtszeit gezogen. Er schilderte die Situation, wie sie bei Amtsantritt vor sechs Jahren gewesen sei: Ein zerstrittenes Klima im Stadtrat und teilweise auch mit den Nachbarkommunen. Er hatte sich vorgenommen, dies zu verbessern und es sei auch gelungen. Durch die verbesserte Atmosphäre und die Zusammenarbeit der einzelnen Fraktionen im Stadtrat konnten viele Projekte gemeinsam beschlossen und verwirklicht werden.

Olching hatte 10 bis 20 Jahre lang nur Wachstum durch Wohnungsbau, was zwar mehr Einkommensteuer-Einnahmen für die Kommune brachte, aber auf der anderen Seite verlor Olching Arbeitskräfte vor Ort und die Gewerbesteuer stagniert bis heute bei ca.4 bis 6 Millionen Euro per Jahr. Vergleichbare Kommunen im sogenannten Speckgürtel von München, wie Puchheim oder Maisach nehmen bis zu 13 Millionen Euro an Gewerbesteuer pro Jahr ein. Dieses Geld fehle Olching. Dieser Entwicklung galt es gegenzusteuern, was mit der Planung und erfolgreichen Realisierung des Gewerbeparks Geiselbullach gelang, der im Übrigen der Stadt Olching keinen Cent gekostet habe. Der erste Abschnitt des neuen Gewerbeparks sei bereits zu 80% ausgelastet und es seien bereits ca. 500 neue Arbeitsplätze entstanden, so Magg.

Ausführlich nahm der Bürgermeister auch zur finanziellen Situation der Stadt Olching Stellung. Danach habe die Stadt Olching derzeit weniger Schulden als bei seinem Amtsantritt. Derzeit liege die Pro-Kopf Verschuldung von Olching bei ca. 406 Euro und damit weit unter dem Landesdurchschnitt kreisangehöriger Kommunen in Höhe von 698 Euro (2011). In den letzten 10 Jahren seien in Olching ca. 50 Millionen Euro vor allem in Investitionen in Kinderbetreuung, Schulen und Vereinswesen geflossen. So seien zum Beispiel in den letzten 6 Jahren 340 neue Kinderbetreuungsplätze geschaffen worden und vieles mehr.

Als ein wichtiges Ziel für die kommenden Jahre nannte Magg, die Verlangsamung des Zuzugs. Eine Gemeinschaft braucht Zeit um zusammen zu wachsen und auch die Infrastruktur müsse Schritt halten. Wichtig sei bei allen Entwicklungen immer Traditionen zu bewahren und Moderne zu ermöglichen.

Im weiteren Verlauf seiner Rede ging Andreas Magg dann auf die speziellen Themen für den Stadtteil Graßlfing ein, insbesondere auch auf die Probleme der Einwohner des Graßlfinger Mooses. Neben der Sanierung der Turnhalle sprach er die neue Kindertagesstätte neben der Graßlfinger Schule an. Beim Amperverband habe man, auch mit Hilfe der Interessengemeinschaft Graßlfinger Moos, die Wasserversorgung für große Teile des Graßlfinger Mooses durchsetzen können, ebenso der Anschluss an das Abwassernetzes des Verbands. Des Weiteren wurde ein Verkehrskonzept für das Graßlfinger Moos in Angriff genommen, was bereits zu einer deutlichen Temporeduzierung geführt habe. Im Rahmen dieses Konzeptes seien auch bereits einige Schulbushaltestellen an günstigere Stellen verlegt worden. Was noch ausstehe, wie Straßenbeleuchtung, Verbesserungen im Fußgänger- und Radfahrverkehr werde in der neuen Amtsperiode zügig weiter entwickelt.

Andreas Magg sagte über das Lärmproblem an der Güterbahnlinie, dass die Stadt Olching vieles versucht habe, einen besseren Lärmschutz für die Graßlfinger Anwohner zu erreichen. Leider aber sei man bei der Deutschen Bahn AG auf taube Ohren gestoßen, denn diese berufe sich auf die Freiwilligkeit von Lärmschutzmaßnahmen und sei nicht verpflichtet auf Graßlfinger Seite Lärmschutzwände zu errichten. Die Stadt Olching habe für eventuelle Messungen Geld im aktuellen Haushalt zur Verfügung gestellt und werde das Problem weiter verfolgen.

Zum Thema Zukunft der Müllverbrennungsanlage der GfA , die ja auf Graßlfinger Flur liegt, sagte Andreas Magg, dass er nicht Gegner einer weiteren Anlieferung von Müll aus dem Nachbarlandkreis Starnberg sei, um die Kapazität der MVA besser auszulasten, wohl aber gegen eine Aufnahme des Landkreises Starnberg als weiterer Gesellschafter, weil dies die Mehrheitsverhältnisse zuungunsten des Landkreises FFB verschieben würde. Weiter sagte er, dass die Fernwärme, die hier erzeugt werde, noch besser genutzt werden müsse. Dies aber nicht durch eine Tomaten-Produktionsanlage in unmittelbarer Nähe, die von der Planung gewaltig überdimensioniert sei. Außerdem wäre keine Gewerbesteuer durch dieses Projekt zu erwarten, ebenso wenig Arbeitsplätze für die heimische Bevölkerung, weil sich in den Planungsunterlagen auch ein Wohnheim für Arbeiter befinde.. Außerdem sehe er hier ein Akzeptanz-Problem und eine Ungleichbehandlung, wenn für ein solches Projekt im Außenbereich 20 Hektar Land für Glasbauflächen verbaut werden würden, während anderseits kleinere Vorhaben wie z. B. die Erweiterungen eines bestehenden Betriebs abgelehnt werden müssen.

Andreas Magg stellte eine eventuelle Anbindung des Graßlfinger Mooses an das öffentliche Personennahverkehrsnetz (ÖPNV) in Aussicht. Hintergrund ist der Plan, dass die Gemeinde Gröbenzell den Norden Gröbenzells besser an das ÖPNV anbinden möchte, um z. B. die neue Mittelschule in Olching besser zu erreichen. Hier hat Andreas Magg vorgeschlagen, die neue Buslinie, wenn sie denn kommt, über das Graßlfinger Moos zu führen.

Im Anschluss gab es eine intensive Diskussion über weitere Themen.

Michael Neumeier, der örtliche SPD-Kandidat für den Stadtrat, forderte die Anwesenden auf, Andreas Magg, als den kompetentesten Bewerber für das Amt des 1. Bürgermeisters wiederzuwählen und den Mitbewerbern eine deutliche Absage zu erteilen. Auch forderte er, die SPD-Fraktion im Stadtrat deutlich zu verstärken, indem die vorgestellten Kandidatinnen und Kandidaten gewählt würden, denn nur so könne z. B. das vorgestellte Konzept der Zubau-Häuser verwirklicht werden.

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